Samstag, 8. November 2008

Produktion

Diese Woche stand ein Besuch in einer kleinen Arak und Brem Fabrik in Sanur auf dem Exkursionsplan.
Es war höchst interessant zu sehen wie die unerzichtbare Zutat für einen gelungenen Party- Abend hergestellt wird.

Bevor ich die eigentliche Produktion euch näher bringe, erstmal für alle die noch nicht in Indonesien waren, eine kleine Warenkunde, (krass, dass ich dieses Wort noch einmal benutzen würde hätte ich nicht gedacht :).).

Brem: ist ein indonesischer Reiswein. Er wird häufig aus einer Mischung aus weißem und schwarzen Reis gewonnen. Der alkoholgehalt liegt zwischen 4 und 5 Promille und geschmacklich erinnert er an süße Sojasoße (mehrheitliche Meinung von Studenten, nach einer Verkostung).

Brem-Liqueur: mindestens 2 Jahre lang gelagerter Brem. Weniger süß als Brem aber um die 40% alkoholgehalt.

arak: ist ein 40 % Schnaps, destilliert aus Brem. Es gibt 2 Qualitätsstufen. Der hochwertige arak ist ein reines Destillat aus Reiswein, hingegen die niedrigere Qualität kann Beimischungen von Destillaten aus anderen Rohstoffen und Ethnol enthalten. Die niedrige Qualität wird hauptsächlich für Mix-Getränke verwendet.

Produktion:

Weißer und schwarzer Reis wird gewaschen und danach in Wasser eingeweicht. Nach dem Einweichen wird der Reis gemischt: 75 % weiß und 25% schwarz. Diese Mischung aus weißem und schwarzem Reis wird 2.5 Stunden gekocht.

Nach dem Kochen wird der Reis abgekühl. Der kalte, gekochte Reis wird dann mit Hefebakterien versetzt/ geimpft.

Nun fermentiert der Reis für 5 Tage. Nach 5 Tagen wird der angegorene Reis gepresst, um die festen von den flüssigen Bestandteilen zu trennen.
Die festen Bestandteile (Kuchen) werden als Viehfutter verwendet, während die Flüssigkeit weiterverarbeitet wird.
Es folgt ein zweite Vergärung. Diese dauert 15 Tage.
Nun ist der Brem fertig und kann nach der Sterilisation in den Verkauf.

Der Brem wird aber auch weiterverarbeitet.
So wird er nicht steriliesiert und wird zur "Flaschengärung" für zwei Jahre eingelagert. Nach 2 Jahren ist der Brem-Liqueur entstanden.
Für die Produktion für arak wird der Brem destilliert.

Die gesamte Produktion ist sehr einfach, was auch ein Grund ist weshalb in Bali zahlreiche Familien ihren arak/ Brem selbst herstellen.

So und nun ein paar Fotos, ja ich habe dran gedacht meine Kamera mitzunehmen! Lobt mich mal, huh!!!!
guter Stoff!
Kleine Flaschen: Brem, Links Flasche: auch Brem, rechts Flasche: billig arak
Vom Brem Liqueur kein Bild vorhanden, Papp-Verpackung vom teuren arak
Rohstoffe!
Monster-Kochtöpfe, OK ich weiß es gibt größere!
Opfergaben, damit die Götter wohlgestimmt sind.
Hefebakterien, damit es schön gärt!
Wie in der Großküche!
Lustig vor sich hin gärender Reis. Reicht richtig lecker :(.
Monstersieb um den Reis auszupressen.
Gärungskessel für 15 tägige Gärung.
Destillierkessel.
Lagerung leerer Flaschen.
Flaschen befüllen! I
Flaschen befüllen! II
Flasche verschließen!
"Ettiketierungsmaschine", alles Handarbeit!
Hier wurden die Kronkorken versiegelt. War gerade ein Nachschubproblem!
Natürlich gab es auch eine Fachmännische Qualitätskontrolle!